Die Deutsche Damen sind Weltmeister im Unterwasser Rugby !

Die Deutsche Damen sind Weltmeister im Unterwasser Rugby !

Schon zur Halbzeit führten die Deutschen Damen mit einem 2:0 in der zweiten Halbzeit erhöhten sie es auf ein 3 zu 0 gegen amtierenden Weltmeister Norwegen.

Laura Dörflinger erzielte das 1:0 in der 4. spielminute.
Es folgte das 2:0 von Monika Rost in Minute 11.

Nach der Halbzeit erhöhte dann noch Heide Böhm in der 20min und sicheret entgültig den dritten Weltmeistertitel für die deutschen Damen.
Das gesamte Spiel wurde von den Damen dominiert, wirklich zu keiner Sekunden bekam man Angst dass auch nur irgendetwas schief laufen könnte.
Die Nervösität aus dem ersten Spiel ( gegen Norwegen ) war nicht mehr zu spüren. Ein verdienter Weltmeister.

Deutsche Damen bei der Siegerehrung - Platz 1

Deutsche Damen bei der Siegerehrung – Platz 1

Die Herren sind nach einer beeindruckenden Leistung Vizeweltmeister und haben sich nicht nur den Respekt der Norweger, sondern gar der ganzen UWR Welt erarbeitet.
Mit einem Strafwurf in der 4.min durch Iver Björnerem, Topstürmer der Norweger, früh 1:0 im Rückstand, arbeitete sich das Team nach und nach immmer mehr ins Spiel.

Einen Strafwurf in der 8ten Minuten konnte Kapitän Lukas Tadda leider nicht zum Abschluss bringen. Der Spieler der im Finale 2011 gegen Deutschland den 1:0 Siegtreffer erzielt hatte, blieb ganze 45 sekunden unter Wasser und Tadda ging auf Nummer sicher, hatte fast schon den Ball im Korb, rechnete aber nicht damit, dass der Gegner so lange gegenhält.

Im weiteren Spielverlauf hatte Deutschland mehr vom Spiel als die Norweger. Zum Schluss blieb es beim 1:0 trotz nennenswerter Chancen der Deutschen.
Mit dem 0:1 und der zweiten Vizeweltmeisterschaft, feiert das deutsche Team dennoch die bisher erfolgreichste Weltmeisterserie der deutschen Unterwasserrugbygeschichte.

Norwegen war cleverer und routinierter, aber zeigte deutlich, dass sie konditionell an ihren Grenzen sind. Das deutsche Team, das quasi von Beginn an einem rückstand hinter schwamm, bewies Willen und Kampfgeist. Ein spannendes Finale findet dennoch einen verdienter Sieger. Norwegen hatte die Chance und hat das Tor gemacht und die Führung verteidigt.

Norwegen & Deutschland & Kolumbien auf dem Podium - Foto (c) www.uwrworldchampionship.com

Norwegen & Deutschland & Kolumbien auf dem Podium – Foto (c) www.uwrworldchampionship.com

Anekdoten:

  • Die Schwedinnen haben den deutschen Damen ihr Gold- Glitter nach dem Finale geschenkt, sie brauchen es nicht mehr.
  • die Norwegerinnen den deutschen Damen ihre Flasche Sekt für den Pokal – sie brauchten ihn nicht mehr
  • Der Spieler der gegen Lukas Tadda den Strafwurf im Finale hielt, ist der gleiche der im Finale 2011 den 1:0 Siegtreffer schoss. Man nennt ihn Inge, ein ehemaliger Profi- Volleyballspieler.
  • beide Topscorer kommen aus Deutschland. Marion Schlue und Dennis Pahl.
  • Kolumbien belegt sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren Platzt drei. Noch nie zuvor hatte Kolumbien überhaupt eine Medaille gewonnen.
  • es herrscht mit allen Teams eine super freundliches Verhältnis, eine durchweg wunderschöne Weltmeisterschaft findet heute Abend mit einem Galadinner und einer Party ihr Ende.
  • wer einmal Physiotherapeut einer deutschen Delegation wird- ich solltet mindestens 30m Kinesiotape, eine Dose Klebespray, eine flasche Massageöl und 12 Rollen Leukoplast einplanen 😉

 


 

Abschlusswort:

Wir haben zahrleiche Grüße und Glückwünsche, Daumendrücken und Zuspruch sowie unmengen positives Feedback erhalten.
Im Namen der gesamten deutschen Delegation möchte ich mich für die unglaubliche mentale Unterstützung aus der Heimat bedanken.
Euch ist sicher gar nicht bewusst, welche Energie bereits wenige ernstgemeinte Zeilen haben können.
Ich kann appellieren an euch, dieses Engagement an Lob und Zuspruch auch in Zukunft zu kommunizieren. Wir hier in der Ferne freuen uns über jeden Gruß.

Zu guter Letzt bedanke ich mich noch recht herzlich bei den Trainer der beiden Teams für eine super Zusammenarbeit, bei den Spielerinnen und Spielerin die eine super WM gespielt haben und selbstverständlich ein großes Dankeschön an Rüdiger Hüls der mit dieser Weltmeisterschaft ein ganz besonderes Erlebnis für alle Unterwasserrugbyspieler geschaffen hat, und mit der Wahl des Hotels und der Logistik für uns als Delegation ideale Bedingungen geschaffen hat.

Torsten Stanschus - Foto (c) VDST e.V.

Torsten Stanschus – Foto (c) VDST e.V.

Es war ein tolles Erlebnis und ich hoffe ich konnte euch die WM etwas näher bringen.
Da nun nur noch die Party wartet- wer nicht dabei war, war nicht dabei =D – endet hiermit meine Berichterstattung aus Kolumbien.

Ich wünsche euch allen weiterhin viel Freude mit diesem tollen Sport und kann euch nur ermutigen Talente im Damen, Herren und auch im Juniorenbereich auf ihre Nationalmannschaftstauglichkeit prüfen zu lassen ;).
Nach der Meisterschaft ist vor der Meisterschaft.
Als amtierender Doppeleuropameister, Vizeweltmeister bei den Herren und Weltmeister bei den Damen, sowie 3ter bei letzten EM der Junioren brauchen wir uns international nicht verstecken. Wir sind angesehen, beliebt und werden weltweit in diesem Sport geschätzt.

In diesem Sinne „gut Luft und bis bald“

euer Torsten Stanschus

Torsten Stanschus, Delegationsleiter des VDST-Teams

 

 

Mehr über die WM15 in Cali


Spielplan von der Weltmeisterschaft:  http://www.uwr-blog.eu/unterwasser-rugby-weltmeisterschaft-2015-in-kolumbien/

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Deutsche Damen sichern sich das Ticket fürs Finale

Deutsche Damen sichern sich das Ticket fürs Finale

Marion Schlue und Regina Pavlovic schießen die beiden entscheidenden Siegtreffer

Wimbelubergabe im Halbfinale Deut schland - Kolumbien - Foto (c) C.Staubach

Wimbelubergabe im Halbfinale Deut schland – Kolumbien – Foto (c) C.Staubach

Gleich zweimal mussten die deutschen Damen heute ins Wasser, und gleich zweimal ging es dabei gegen richtig namhafte Gegner. Umso beeindruckend, dass bei diesem anspruchsvollen Programm die Nerven der Mannschaft stand hielt und über zwei hochklassige Begegnungen kein Gegentreffer zugelassen wurde.

Heute morgen 10Uhr Ortszeit ging es für die deutschen Damen in der Hoffnungsrunde gegen die Damen aus Finnland. Die Finnen hatten sich bereits vor der WM selbst als Titelfavoriten ausgesprochen und mit einer langjährigen Vorbereitung argumentiert. Zwar waren sie nach der Vorrunde nur Gruppen Dritter, die knappen Ergebnisse gegen Schweden (0:2) und Kolumbien (0:1) deuten dennoch an, dass es sich bei Finnland um einen ernst zunehmenden Gegner handelt.

Die Begegnung zwischen Deutschland und Finnland war über weite Phasen hin weg flüssig. Insgesamt nur 6 Freiwürfe und einen Teamball wurden im gesamten Spiel gegeben. Dabei drückten die deutschen Damen über weite Phasen am finnischen Tor. Finnland selbst hatte in der gesamten Begegnung lediglich zwei nennenswerte Aktionen am deutschen Tor. In der 11. Spielminute konnte Marion Schlue das 1:0 erzielen. Ein weiteres dominantes Druckspiel der Deutschen folgte bis zur Pause. In Durchgang zwei ein ähnliches Bild, auch wenn das Spiel etwas wilder wurde. 3. Spielminuten vor Ende dann ein Frustfaul, für welches eine finnische Spielerin 2- Strafminuten kassierte. Es folgt ein massives Powerplay der Deutschen Damen. Einer Klammerei an der Wasseroberfläche folgte ein schneller Ballgewinn und Pass. Gleich drei Deutsche Damen schwammen nahezu ungebremst auf das bis dato unbesetzte finnische Tor. Unglücklicherweise wurde diese 100% Torchance von den Schiedsrichtern abgepfiffen. Eine finnische Spielerin hatte bei dem Geklammere einen Schlag abgekommen und war unmittelbar vor dem Schiedsrichter aus dem Wasser gesprungen. Das Spiel wurde daher aufgrund einer Verletzung unterbrochen. Das die Unterbrechung nicht unberechtigt war sollte sich im folgenden herausstellen. Die Spieler hatte offensichtlich eine Gehirnerschütterung. Später erfuhren wir, dass sie kurzzeitig orientierungslos war, weitere später spuckte und daher aus Sicherheitsgründen nach dem Spiel ins naheliegende Krankenhaus gebracht wurde. Die letzte Sekunden des Spiels verliefen dann jedoch wieder ereignislos, womit sich Deutschland auch mit dem 1:0 das Halbfinalticket gegen Kolumbien sichern konnte.

Die deutschen Damen auch auserhalb d es Wasser eine Einheit - Foto (c) C.Staubach

Die deutschen Damen auch auserhalb d es Wasser eine Einheit – Foto (c) C.Staubach

Im Halbfinalspiel, das bereits 6 Stunde später angepfiffen wurde, war es wieder Deutschland dass das Spiel von Beginn an sich riss. Schon das Anschwimmen konnte gewonnen werden, es folgte eine Rolle mit Pass nach oben und ein direkter Durchbruch der deutschen Spieler ans kolumbianische Tor. Das nicht direkt nach dem Anpfiff ein Tor fiel ist vor allem der massiven Verteidigung der Kolumbianerinnen zu verdanken. Deutschland setzte sich von Beginn an in der gegnerischen Hälfte fest und überzeugte mit nadelstichartigen Angriffen aufs gegnerische Tor. In der 9. Spielminute dann der Schock. Deutschland erhielt eine 2- Minuten Zeitstrafe wegen Schlagen. Kolumbien nahm eine Auszeit. Glücklicherweise konnte der Gastgeber nichts Zählbares aus der Überzahlsituation machen. Unmittelbar nach Ballgewinn spielten die deutschen Damen die Unterzahl runter. Der Halbzeitstand 0:0 sollte sich auch am Anfang der zweiten Hälfte fortsetzten. Das stetige Druckspiel der Deutschen Damen wurde erst in der 19. Spielminute belohnt, als die kolumbianische Nummer 2 ebenfalls zwei Minuten Strafzeit für Schlagen kassierte. Diese Großchance wusste Deutschland deutlich besser als der Gastgeber zu nutzen. Bereits wenige Sekunden nach der Überzahlentscheidung hupten die Schiedsrichter erneut und entschieden auf Strafwurf gegen Kolumbien. Tormaschine Regina Pavlovic explodierte förmliche vor Freude auf der Auswechselbank und beanspruchte diesen Strafwurf für sich. Bereits wenige Sekunden nach Anpfiffen konnte sie diesen auch souverän zum 1:0 Führungstreffer verwandeln. Den restlichen 10 Minuten Spielzeit folgte ein kurzes hin und her, gefolgt von einer dominanten Druckphase der Kolumbianerinnen. Immer wieder versuchte der Gastgeber einen Deckel auf den deutschen Korb zu positionieren und auch immer wieder mit Erfolg. Dennoch, die Verteidigung sowie das engmaschige Vorchecking Deutschlands Damen ließ keinen Ball auch nur in die Nähe des positionierten Spielers kommen und klärte bereits mehrere Meter vor dem Tor. Die restlichen Spielminuten verliefen daher zwar in Ballbesitzt der Kolumbianerinnen jedoch ohne nennenswerte Torchancen. Mit dem Schlusspfiff folgte dann auch der verdiente Jubelschrei der deutschen Damen zum 1:0 Arbeitssieg und verdienten Finaleinzug bei dieser WM.
Mit dem Sieg der deutschen Damen ist nun in diesem Jahr ein spannendes Bild im Spielplan entstanden.
Sowohl bei den Herren wie auch bei den Damen lautet das Finale Deutschland – Norwegen, und das Spiel um Platz drei Kolumbien – Schweden.

Deutschen Damen im Finale der Weltmeiserschaft - Foto (c) C.Staubach

Deutschen Damen im Finale der Weltmeiserschaft – Foto (c) C.Staubach

Beiden deutschen Teams dürfen sich realistische Chancen auf den Titelgewinn machen, obwohl beide Mannschaften auf den amtierenden Weltmeister treffen. Sowohl die norwegischen Damen wie auch Herren haben ihre Schwächen aufgezeigt. Es wird am morgigen Samstag Spiele der Superlative bei denen die Konzentration und der Wille zwischen Titel und Vize entscheiden werden.

Wir hoffen bei den beiden Finalen um zahlreichen Support aus der Heimat. Können die Herren leider die Damen nur bedingt anfeuern, da sie direkt im Anschluss spielen, freuen sich natürlich alle auf das Daumen drücken aus Deutschland.

Wir erinnern nochmals daran, dass die Spiele vorgezogene wurden.

Die Damen spielen um 20Uhr deutscher Zeit

Die Herren um 21Uhr deutscher Zeit.

Am heutigen Tag hatten übrigens die Herren spielfrei und nutzen Tag zum anfeuern der Damen sowie einer kleinen Stadtrundfahrt.

Anekdoten:

  • Dennis Pahl zog sich bei einer Aufwärmübung unmittelbar vor dem Halbfinale gegen Kolumbien einen kleinen Cut unter dem linken Auge zu. Nach einer kurzen Versorgung der Wunde unmittelbar vor dem Spiel konnte er jedoch mitspielen, und spielte auch bis zum Ende.
  • Die deutschen Spieler sind sehr beliebt. Wir bekamen eine inoffizielle Anfrage wer den noch Single sei =D
  • Gestern beim Spiel Deutschland gegen Kolumbien hat ein frustrierter Kolumbianer seinen Hintern während der deutschen Nationalhymne gezeigt. Das ganze war sogar im Livestream zu sehen. Diese Geschichte schlägt derzeit große Wellen im kolumbianischen Verband. Der Spieler wurde dem Turnier ausgeschlossenen, darf das Gelände nicht mehr betreten und es wird ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Die Kolumbianische Mannschaft distanziert sich von dem Vorfall und hat sich offiziell bei der deutschen Delegation entschuldigt. Es besteht nach wie vor ein freundschaftliches Verhältnis. Sowohl Trainer wie auch Spieler kamen heute nahc dem Damenhalbfinale zu uns und haben uns aufrecht grautliert.
  • Beim Damen Halbfinale Schweden gegen Norwegen fiel wie schon im Halbfinale Schweden Norwegen der Herren, das entscheidende Tor kurz vor Schluss durch einen Konter auf den leeren Korb. Kurz vor Ende wurde Schweden ein Freiwurf zugesprochen, in der Unterbrechung lief jedoch die Zeit weiter, weshalb die Restspielzeit nach Ausführung nur noch 9 anstatt 34 Sekunden betrug. Nach Abpfiff gab es einen lauten Protest und Diskussion. Es wurden im Anschluss nochmals 19 Sekunden nachgespielt, jedoch ohne nennenswerte Torchance der Schwedinnen.

Torsten Stanschus, Delegationsleiter des VDST-Teams

 

 

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Deutschland besiegt Gastgeber Kolumbien nach zweimaligem Rückstand

Deutschland besiegt Gastgeber Kolumbien nach zweimaligem Rückstand

 

„Ich mach jetzt ein Spiel, da hauts dir die Eier weg“, zitierte Kapitän Lukas Tadda einen Bamberger Mannschaftskameraden im Spaß vor dem Spiel- doch er sollte Recht behalten. Zweimal war das Deutsche Team im Halbfinale gegen Gastgeber Kolumbien in Rückstand gegangen, zweimal ließ die Mannschaft den Gegner nahezu ohne Gegenwehr allein mit dem deutschen Deckel. Und trotzdem, die Deutsche Mannschaft spielte sich von Minute zu Minute mehr ins Spiel und gewann am Ende verdient mit 3:2.

Kapitan Lukas Tadda im Interview nach dem 3-2 - Foto (c)  T.Stanschus

Kapitan Lukas Tadda im Interview nach dem 3-2 – Foto (c) T.Stanschus

Bereits nach dem Anschwimmen konnte Deutschland den Ball behaupten und den Gegner massiv unter Druck setzten. Die erste Chance der Deutschen bereits nach wenigen Sekunden. Umso schlimmer, dass wie im Gegenzug nach dreiminütigem Pressing die direkt die erste wirkliche Angriffswelle der Kolumbianer zum Torerfolg führte. Von dem 0:1 in der 3. Spielminute lies sich Deutschland aber nicht verunsichern, zu deutlich waren die ersten Torchancen. So spielte die Mannschaft gekonnt ihr Spiel den Kolumbianern auf. In der 8. Spielminute dann der Pfiff. Einen deutschen Angriff wehrte der Kolumbianische Torwart mit einem Griff an den Korbring ab. Strafstoß für Deutschland. Kapitän Lukas Tadda übernahm selbst die Verantwortung und erzielte bereits nach fünf Sekunden den erlösenden 1:1 Ausgleich. Zum Schluss der ersten Halbzeit wollte das Deutsche Team das Spiel bereits mit einem weiteren Tor klar machen. Jedoch wurde das offensive Angriffsspiel der Deutschen unglücklich 54 Sekunden vor der Halbzeit mit einem Konter auf den alleinigen Deckel bestraft. Dem 1:2 Rückstand wollten die Deutschen noch vor der Halbzeit korrigieren, bekamen aber zudem noch eine Strafzeit 34 Sekunden vor dem Seitenwechsel. Es hätte in der Phase des Spiels nicht schlimmer laufen können.

Auszeit für Deutschland - Foto (c) T.Stanschus

Auszeit für Deutschland – Foto (c) T.Stanschus

In Durchgang zwei fanden dann sowohl die Führungsspieler wie auch die Trainer die richtigen Worte. Die restlichen Strafsekunden wurden clever runter gespielt und Deutschland dominierte ab da an wieder das Spiel. In der 19. Minute dann ein weiterer Pfiff. Kolumbien erhielt nach einer Schlagattacke eine Zwei- Minuten Strafe. Es brauchte insgesamt drei Freiwürfe, bis der Deutsche Angriffsspielzug in der 21. Minute das 2:2 durch Jochen Schottmüller erzielte.

In der Folgephase wechselte Deutschland noch einmal intensiv auf allen Positionen aus, um auch in der Schlussphase den Druck aufrecht zu erhalten. Und diese Rechnung ging auf. In der 27. Minute wurde ein Angriff der Deutschen mit einer deutlichen Schulter im Korb abgewehrt. Ein weiter Strafwurf für Deutschland. Und wieder war es Kapitän Lukas Tadda, der dieses Ticket fürs Finale sicher lösen wollte. Nach dem Abtauchen ein kurzes Gerangel um den Ball, konnte sich Tadda dennoch unter dem Torwart festsetzten und nach etwa 30 Sekunden den 3:2 Siegtreffer erzielen.
Kolumbien kam in den letzten drei Minuten zwar noch einmal massiv aufs deutsche Tor, handelten sich allerdings 1:46 vor Schluss noch eine unnötige Zeitstrafe nach einem Ellenbogenangriff auf Martin Schottmüller direkt an der Wasseroberfläche ein. Glücklicherweise ist dabei nicht passiert.

Deutschland gewinnt gegen Kolumbien

Deutschland gewinnt gegen Kolumbien

Die Überzahl und Restminuten ließ sich Deutschland nicht mehr nehmen. Und die Freude über den Sieg triumphierte, obwohl im Anschluss an das Spiel unschöne Szenen folgten.

Ein kleine Ausnahme an Kolumbianern war mit dem Ergebnis sichtlich unzufrieden und zeigten unschöne Gesten während der deutschen Nationalhymne, desweiteren tönten laute Pfiffe von der Tribüne. Dennoch kamen die Kolumbianer trotzdem geschlossenen zum Abklatschen, eine dennoch sportliche Geste. Das Verhältnis zwischen den Teams ist trotzdem weiterhin freundlich. Der Trainer sagte mit in einem kurzen Gespräch: „The referee wins“, und deutete somit auf die für ihn ungerechten Schiedsrichterentscheidungen hin.

Deutschland im Finale !

Mit dem Sieg ist nun Deutschland zum zweiten Mal in Folge im Finale einer Weltmeisterschaft. Der amtierende Europameister trifft dort am Samstag auf Weltmeister Norwegen.

Norwegen konnte sich in einem engen Spiel gegen Schweden minutenlang und über beide Hälften stark Verteidigen. Schweden überraschte dabei mit einer dominanten Offensive und ließ den Weltmeister beeindruckender Weise über weite Phasen des Spiels nicht aus der eigenen Hälfte. Norwegen hingegen die für ihre gefährlichen Konter bekannt sind, konnten gerade einen dieser in der 4. Minuten vor dem Abpfiff im leeren schwedischen Korb versenken. Dem 1:0 Führungstreffer folgte nur noch eine Verletzungsunterbrechung, nachdem ein Schwede beim letzten Verzweiflungsangriff an der Schulter verletzt wurde und auf der gegnerischen Wechselseite das Wasser verließ.

Deutschland spielt gegen Norwegen. Kolumbien bestreitet das Spiel um Platz drei gegen Schweden. Für die Kolumbianer ist die Niederlage natürlich eine bittere Enttäuschung. So konnten sie sowohl gegen Norwegen, wie auch gegen Deutschland eine frühe Führung nicht über die Gesamtzeit spielen. Trotzdem ist der bisher sichere vierte Platz das bisher beste Ergebnis das eine kolumbianische Mannschaft bisher auf einer Weltmeisterschaft erzielen konnte. Und noch ist ja sogar die Bronzemedaille als versöhnlicher Abschluss möglich.

Bei den Damen bestand der Tag neben dem Anfeuern der Deutschen Herren, aus einer zweistündigen Stadtrundfahrt. Die Damen bereiten sich derzeit mental auf die beiden wichtigen Spiele am morgigen Donnerstag vor. Zum Auftakt geht es gegen die Damen aus Finnland. Der Gewinner spielt das Halbfinale vermutlich gegen Schweden.

Damen bei der Sightseeing Tour - Foto (c) T.Stanschus

Damen bei der Sightseeing Tour – Foto (c) T.Stanschus

Anekdoten:

    • Der heutige Bericht kommt so früh, weil die Meldung einfach raus muss
    • Vor dem Spiel Deutschland gegen Kolumbien bildete sich bereits eine Stunde vor Anpfiff eine Menschentraube vor dem Eingang, Die Tribünen waren voll.
    • Leider wurde nach dem Spiel die deutsche Mannschaft nicht im Livestream gezeigt. Lediglich die Kolumbianer, Unterwasserbilder und Werbung wurden gezeigt. Eine Beschwerde unsererseits wurde beim Ausrichter ausgelegt. Wir unterstellen derzeit aber keine Absicht.
    • Kapitän Lukas Tadda und Martin Schottmüller wurden nach dem Spiel von der lokalen Presse interviewt
Deutsche Damen feiern den Einzug ins Finale der Herren

Deutsche Damen feiern den Einzug ins Finale der Herren

Torsten Stanschus, Delegationsleiter des VDST-Teams

 

Kolumbianische Fernseebeitrag über das Halbfinale


mit den Deutschen Spielern: Lukas Tadda und Martin Schottmüller

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Herren im Halbfinale, Damen durch 31:0 Kantersieg im Viertel-Finale

Herren im Halbfinale, Damen durch 31:0 Kantersieg im Viertel-Finale

Schwedische Damen tanzen Samba in der Halbzeitpause - Foto (c) T.Stanschus

Schwedische Damen tanzen Samba in der Halbzeitpause – Foto (c) T.Stanschus

Pünktlich 8Uhr Ortszeit wurde das erste Viertelfinale zwischen Deutschland und Österreich angepfiffen. Wie bereits im Bericht zu den Testspielen erwähnt ist dieses „Derby“ ein echtes Duell der Brüder Uwe und Roland Wiesner. Und wie bereits in den Testspielen angedeutet, zeichnete sich auch im Viertelfinale eine klare Dominanz der deutschen Mannschaft ab. Ralf Grandlau lies bereits in der 3. Spielminute die Deutschen Jubeln. Es folgten Tore von Martin und Jochen Schottmüller (4 + 5 min), sowie Jens Dingel (12min.) zum 4:0 Halbzeitstand.

Ralf Grandlau mit dem ersten Tor für Deutschland - Foto (c) T.Stanschus

Ralf Grandlau mit dem ersten Tor für Deutschland – Foto (c) T.Stanschus

In Durchgang zwei das gleiche dominante Bild. Dem 5:0 in der 19. Spielminute von Lukas Tadda folgte ein Hattrick von Sebastian Lange (20., Strafwurf 22.min, 27min.) zum 8:0 Endstand. Mit diesem Sieg ist Deutschland im Halbfinale und trifft um 15Uhr Ortszeit (22Uhr deutsche Zeit) auf Gastgeber Kolumbien.

Die Kolumbianer haben sich in einem packenden Viertelfinalkrimi mit 1:0 per Golden Goal in der 4. Spielminute der Verlängerung das Halbfinalticket gesichert. Zuvor hatten beide Teams jeweils ein Powerplay in der regulären Spielzeit zählbares verschenkt. Für die Dänen sind somit die Träume von einer Medaille bereits heute zerstört. Sie können im besten Fall noch 6ter werden und treffen im nächsten Spiel auf Österreich. Im zweiten Halbfinale treffen sich Schweden und Norwegen.

Premieresieg bei den Damen

Wimbelübergabe Stefanie Nusser im Spiel gegen die USA - Foto (c) T.Stanschus

Wimbelübergabe Stefanie Nusser im Spiel gegen die USA – Foto (c) T.Stanschus

Das 31:0 im Spiel gegen die USA ist nicht nur eine klare Ansage bei den Kämpfen um den Weltmeistertitel, sondern gleichzeitig auch der erste und vermutlich auch höchste Sieg einer deutschen Mannschaft gegen die USA für lange Zeit.

Bereits in der ersten Minute konnte Marion Schlue den Ball im Korb versenken, unglücklicherweise monierte ein Schiedsrichter schieben am Korb, weshalb das Tor aberkannt wurde. Es dauerte aber nur wenige Sekunden bis dann tatsächlich das erste Tor durch Maren Janko in Spielminute zwei fiel. Bis zur Halbzeit fielen weitere Tore quasi im Sekundentakt. Kerstin Brendle (2min), Julia Weißenberger (3min.), Heide Böhm (4min), Lorena Bianchi (5min.), Regina Pavlovic (6min), Carina Steins (7min/ Strafwurf), Marion Schlue (9min/ Strafwurf), Monika Rost (10min), Marion Schlue (11min), Stefanie Nusser (11min), Lorena Bianchi (12min), Regina Pavlovic (12min), Marion Schlue (13min), Monika Rost (13min) und Maren Janko (15min) erzielten die Treffer zum 16:0 Halbzeitstand.

Mannschaftskapitänin Stefanie Nusser im Interview nach dem Spiel gegen die USA - Foto (C)  T.Stanschus

Mannschaftskapitänin Stefanie Nusser im Interview nach dem Spiel gegen die USA – Foto (C) T.Stanschus

Und auch in der zweiten Hälfte konnten die deutschen Damen das Ergebnis durch Tore von Laura Dörflinger (16+ 19 + 20+ 28min); Maike Roßmann (17min), Marion Schlue (19), Monika Rost (21+ 24+ 27min), Steffanie Nusser (23+ 26min), Carina Steins (23+ 27+ 31min), Maren Janko (26min) auf 31:0 erhöhen. Mit diesem Sieg sichern sich die deutschen Damen den zweiten Gruppenplatz und treffen am Freitag in einem Pre- Semifinal auf den Dritten der Gruppe A. Dieser wird erst morgen ausgespielt, es deutet sich aber derzeit an, dass der nächste Gegner Finnland sein wird.
Das Spiel findet Freitagmorgen um 9Uhr Ortszeit statt. Morgen haben die Damen Spielfrei und werden den Tag mit einer kleinen Stadtrundfahrt beginnen, ehe es am Nachmittag zu den Herren zum Anfeuern geht.

Livestream direkt an der Wechselbank - Foto (c) T.Stanschus

Livestream direkt an der Wechselbank – Foto (c) T.Stanschus

Anekdoten:

  • Zum Thema jeden Tag etwas Neues aufgebaut. Seit heute stehen am Beckenrand Werbebanner als Spritzschutz für die Zuschauer und Werbefläche für den Livestream.
  • Stefanie Nusser wurde heute nach dem Spiel gegen die USA von einem lokalen Fernsehsender interviewt.
  • Die USA war gestern Abend bei einem lokalen Fernsehsender sogar eingeladen und durfte ein paar Worte über Unterwasserrugby im lokalen Fernsehen sagen,
  • In Cali gibt es Ampeln die einem die Zeit anzeigen wie lange sie noch grün bzw. rot sind.
  • Unsere eigens für uns abgestellten Polizisten/ Wachmänner sind besonders bei den Damen sehr beliebt. Sie begleiten uns nicht nur auf dem Weg zum Bad und zurück, sondern passen zudem auf unsere Sachen im Bad auf und warnen höflich vor Schlaglöchern und Gefahren auf dem Weg. Gestern haben sich unsere Stammmänner höflich dafür entschuldigt, dass sie heute Ruhetag haben. Ab morgen stehen sie uns aber wieder wie gewohnt zur Verfügung. (wir bekamen somit für heute zwei andere)
  • Der Spielbeginn wird von einigen Schiedsrichtern mit einer Pfeife durchgeführt, was für große Verwirrung sorgt. Zudem wird sich nicht exakt an den Spielplan gehalten, es kann also durchaus sein, dass ein Spiel auch mal 3-4 min früher angepfiffen wird.
  • CMAS Präsident Rüdiger Hüls hatte heute Geburtstag. Die Deutsche Nationalmannschaft hat ihm nach dem Sieg gegen Österreich und der Nationalhymne noch ein Geburtstagständchen gehalten.
  • Die erste GFK Flossen im deutschen Team ist gestern bei den Herren im Spiel gegen Venezuela gebrochen. Glücklicherweise hat die gesamte Delegation 5 Extrataschen voll mit Ersatzflossen mittransportiert.
  • Der neonrote Ball ist immer noch im Spiel. Die Deutschen wollten ihn heute austauschen, jedoch war Österreich dagegen.
  • Die Kolumbianer treffen sich vor jedem Spiel und halten eine Art Gebet. Einer sagt etwas und danach sprechen alle Synchron. Es innert an das „Vater unser“, leider kann ich kein spanisch.
  • Wer sich fragt wie der Schlachtruf der deutschen Herren lautet- hier die Antwort: … es gibt keinen =D
  • Heute hatten die Schweden ihr Spiel gegen Venezuela klar mit 19:0 gewonnen. Das eigentliche Highlight des Spiels waren jedoch die Schwedischen Damen, welche die Halbzeit nutzen um zu Sambaklängen die Hüften wackeln zu lassen. Dieses Event sorgte für große Begeisterung und wurde sogar im Livestream übertragen. Verzeiht bitte, dass ich euch dieses Bild nicht vorenthalten möchte.
  • Parallel zum Schweden Spiel fand eine große Taxifahrerdemonstration statt. Unmittelbar am Bad befindet sich ein großer Park um den ein Fahrkreisel gebaut ist. Diesen Kreisel nutzen heute hunderte Taxifahrer um hupend auf sich aufmerksam zu machen. Nicht die Zuschauertribüne, sondern auch die Straße war in schwedisches gelb verwandelt.
  • Die Schweden haben zudem eine interessante Technik für ihre Ersatzausrüstung entwickelt, Während die deutschen Damen je eine Tasche pro Position mit Ersatzausrüstung angelegt haben, haben die Schweden einfach ein großes Bettlacken in dem Sie alles zusammen einfach von der einen auf die andere Seite des Beckens befördern. Einfach aber effizient.
  • Ein Zahlenspiel: Sebastian Lange mit der Nr. 7 hat 7min vor Schluss, in einem Strafwurf gegen die 77 das 7:0 geworfen.

Torsten Stanschus, Delegationsleiter des VDST-Teams

 

 

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Kolumbianische Herren verpassen Sensation

Kolumbianische Herren verpassen Sensation

Die deutschen Damen beim Singen der Nationalhymne nach dem 8-0 gegen Dänemark - Foto (c) T. Stanschus

Die deutschen Damen beim Singen der Nationalhymne nach dem 8-0 gegen Dänemark – Foto (c) T. Stanschus

Auch wenn am heutigen Tag sowohl die Damen wie auch die Herren ihre Spiele souverän gewinnen konnten, so war das eigentliche Highlight des Tages das Gruppenspiel des Weltmeisters gegen den Gastgeber. Und nicht durch Spannung sondern ebenso durch eine unglaublich emotionale Atmosphäre und Stimmung bewies diese Begegnung welchen unvorstellbaren Stellenwert Unterwasserrugby in Kolumbien einnimmt. Die Ränge waren bereits vor dem Spiel voll und für Zuschauer blieb daher nur noch in wenigen Bereichen rund um das Wettkampfbecken überhaupt Platz um etwas zu sehen. Einheimische drängelten sich zudem hinter den Wänden und verfolgten das Geschehen durch Schlitze.

Und dann geschah auch noch das unglaubliche. Der Außenseiter Kolumbien, immerhin noch nie auf einer Weltmeisterschaft eine Medaille gewonnen, ging bereits nach 3. Minuten 1:0 in Führung. Wie bereits bei den deutschen Damen, ist nun wohl auch Norwegen Opfer der ungewöhnlichen „Anpiffmethode“ der Schiedsrichter geworden. Kolumbien nutze diese Unsicherheit Norwegens eiskalt mit einem schnell ausgeführten Freiwurf und dem 1:0 Führungstreffer aus. Dabei sind im Becken sogar zwei Unterwasserhupen installiert, dennoch neigen die Schiedsrichter dazu neuerdings mit einer „Pfeife“ das Spiel freizugeben. Aber nicht die Schiedsrichter waren das besondere, sondern die immer wieder gefährlichen Konter der Kolumbianer. Kannte man dieses Konterspiel in der Vergangenheit nur von Norwegen, schien es als sei gerade diese doch so Konterstarke Mannschaft gegen ihre eigene Spielweise anfällig. Glück für die Weltmeister, dass Kolumbien zahlreiche gute Chancen, darunter auch 1 gegen 1 auf den norwegischen Torwart, ohne erfolg blieben.

Spiel Norwegen - Kolumbien vor voller Tribüne 2-1 für den Weltmeister nach 30min - Foto (c) T.Stanschus

Spiel Norwegen – Kolumbien vor voller Tribüne 2-1 für den Weltmeister nach 30min – Foto (c) T.Stanschus

Norwegen hingegen fand nach der frühen Führung und ein paar Wechseln in der Halbzeit deutlich besser ins Spiel. In der 20min erzielte Norwegen quasi in einem Kraftakt den 1:1 Führungstreffer. Gefühlte 10 Spieler waren in dieser Situation um den kolumbianischen Korb. In den weiteren Spielminuten folgte ein Schlagabtausch auf beiden Körben, der jedoch bei Kolumbien in der 27. Spielminute zu einem Strafwurf führte. Der norwegische Starstürmer Iver Björnerem verwandelte diesen bereits nach 5 Sekunden und lies dem kolumbianischen Torwart dabei keine Chance. Die 2:1 Führung spielten die Norweger dann wieder gewohnt souverän über die Zeit. Kolumbien war in dieser Begegnung mit Sicherheit nicht die schlechtere Mannschaft, jedoch mit einer erschreckend schlechten Torchancenausbeute. Wenn dieses Team Tore schießen lernt, wird sie eine gefährliche Herausforderung für jedes Team dieser Welt.

Marion Schlue erlöst die deutschen Damen

Marion Schlue erzielt das 1-0 gegen Dänemark - Foto (c) T.Stanschus

Marion Schlue erzielt das 1-0 gegen Dänemark – Foto (c) T.Stanschus

Bei den Damen lief heute alles rund. Zumindest macht es optisch und auf der Anzeigetafel den Anschein. Von Nervosität war ebenfalls am heutigen Tag nichts zu spüren. Das zeigte sich auch in der von Anfang an dominanten Begegnung gegen die Damen aus Dänemark. Bereits nach zwei Spielminuten machte Marion Schlue (Nr.9) deutlich, dass für Deutschland nichts weniger als ein klarer Sieg die Ansage ist. Bereits eine Minute später erhöhte Laura Dörflinger zum 2:0. Es folgten bis zur Halbzeit weitere Tore durch Regina Pavlovic (5., 8.min) und nochmals Schlue (15min).

Nach der Halbzeit waren die Däninnen etwas besser aufgestellt, jedoch ließen auch in Durchgang zwei Tore durch die deutschen Damen nicht verhindern. Der 5:0 Halbzeitstand wurde durch ein Kontertor von Kapitänin Stefanie Nusser (20min.), einem Strafwurf von Regina Pavlovic (21min.) und dem Abschlusstreffer von Nadine Griebl (25min) auf 8:0 Endstand erhöht. Einzige Schwäche im deutschen Team war ein zwei Minuten Überzahlspiel, dass eine dänische Spielerin nach einer Zwickattacke erhalten hatte, das nicht zu einem Tor verwandelt werden konnte. Aber auch ohne dieses Tor darf man stolz sagen, dass die deutschen Damen mit dem 8:0 wieder klar zu den Titelfavoriten auf dieser Weltmeisterschaft zählen.

Herren dominieren klar gegen unbekanntes Venezuela

Bei den Herren ging es heute gegen Venezuela, eine Mannschaft die erstmals auf einer WM ist, und bereits gegen Südafrika anmerken ließ, dass sie nicht zu unterschätzen ist. Mit dem besseren Torverhältnis im Rücken, wussten die deutschen Herren, dass man bei einem Unentschieden bereits den sicheren Gruppensieg belegen wird. Dass das allerdings nicht der Anspruch eines Vizeweltmeisters ist, machten die deutschen Herren früh deutlich. Es dauerte zwar etwas bis Deutschland sich auf das massive Vorchecking Venezuelas eingestellt hatte, jedoch fiel bereits in Minute vier der erste Treffer durch Valetin Dressely. „Venezuela spielt genauso wie Kolumbien- nur eben ohne Torwart“, beschreibt Christian Förschler den Gegner. Und tatsächlich, Venezuela war immer mit 3 bis 4 Spielern um die deutschen Angreifer verteilt, am Tor aber meist nur mit einem Torwart vertreten. Es folgten neun weitere Treffer (Dingel (5min), Heckrath (8min), Schottmüller J. (8min), Pahl (9min), Heckrath (11min), Dingel (12min), Pahl (13min), Lange (15min). Beim Halbzeitstand von 10:0 wechselte Deutschland einmal komplett durch und ließ auch die Reservisten ins Wasser. Zudem wurde das Tempo rausgenommen und klare Vorgaben für die zweite Hälfte von Seiten der Trainer gemacht. Toren von Pahl (18min), Dressely (22min) und Tadda (23min) folgte ein abschließendes sicheres Ballspiel und zu einem abschließenden Treffer von Andreas Weißenberger zum 14:0 Endstand.

Namhafte lokale Presse berichtet über die WM - Titelseite T.Stanschus

Namhafte lokale Presse berichtet über die WM – Titelseite Foto (c) T.Stanschus

Anekdoten:

  • Zum Thema Aufbau erklärte CMAS Unterwasserruby Präsident im Spaß, „Ich habe das Gefühl, dass die Wettkampfstätte rechtzeitig zum Finale vollständig aufgebaut ist“. Er spricht dabei an, dass jeden Tag etwas Neues die Spieler überrascht.
  • So steht beispielsweise seit heute ein großes Sanitätszelt direkt neben der „Offiziellentribüne“ am Beckenrand. Dass die Sanitäter durchaus ihre Berechtigung haben bewies das Spiel der Venezuela gegen Australien bei den Damen. Nach dem Spiel fiel eine Venezuelanerin  plötzlich in Ohnmacht und wurde von den Sanitätern abtransportiert. Sie hat sich laut Gerüchten zufolge eine Fraktur in der Augenhöhle zugezogen.
  • Heute war ein offizieller Vertreter der CMAS bei uns beim Abendessen. Er war da um die Qualität sowie die Versorgung unserer Mannschaft im Hotel zu prüfen. Offensichtlich wird ein großes Augenmerk auf die Qualitätssicherung gelegt.
  • Jedoch darf man sagen, dass wir in unserem Hotel bestens ausgestattet sind. Alle „Sonderwünsche“ und Anfragen werden uns zeitnah erledigt. Gestern haben wir kollektiv eine Runde Mannschaftsshirts für einen Pfennigbetrag zur Wäsche aufgegeben können.
  • Die lokale Presse berichtet bereits auf Hochtouren über die Weltmeisterschaft. Auf nahezu jeder Tageszeitung am heutigen Tag fand sich ein Unterwasserrugby- Foto bereits auf der Titelseite.
  • Ein junger Mitarbeiter des Hotels war heute zu Gast bei unserem Spiel. Ich habe ihn gefragt ob er sich das anschauen möchte und habe ihm eine Karte besorgt. Er war sehr begeistert und hatte seine Freundin dabei.
  • Am Eingang des Bades werden nicht nur Tickets an Besucher vergeben, der Eintritt ist aktuell frei, jedoch sind die Karten limitiert, sondern auch von Polizisten Taschen- und Metaldetektorenkontrollen durchgeführt.
  • Sebastian Lange hat die Tradition eingeführt vor jedem Spiel eine Melone am Beckenrand zum Essen vorzubereiten. Die Melone für morgen früh 8Uhr Ortszeit steht schon bereit.
  • Der gestern von Mannschaftsführer monierte neonrote Rugbyball wurde nicht ausgetauscht. Er hat tiefe Spuren, die vermutlich von den Böden der Körbe kommen. Die Körbe haben nun eine Matte innen.
  • In Kolumbien ist aktuell Winter, daher kommt es immer mal wieder zu Regenschauern. Heute hat es die Deutschen Damen auf dem Weg zum Wettkampfpool mit einem Regenschauer erwischt. Glücklicherweise sind die Klamotten wenige Minuten nachdem die Sonne rauskommt wieder trocken.
  • Venezuela,… wir sind uns nicht sicher wie man die männliche und weibliche Form bildet.
  • Heute haben uns die Norwegerinnen mit einem beeindruckenden Aufwärmprogramm überrascht. Sie haben einfach laut Musik angemacht und getanzt… bereits nach wenigen Minuten hatten sie reichlich, männliche Fans.

Torsten Stanschus, Delegationsleiter des VDST-Teams

 

 

Mehr über die WM15 in Cali


Spielplan von der Weltmeisterschaft:  http://www.uwr-blog.eu/unterwasser-rugby-weltmeisterschaft-2015-in-kolumbien/

Weitere Berichte von der Nationalmannschaft: http://www.uwr-blog.eu/tag/tagebuch-cali/

Auch auf der Seite vom TSV Malsch gibt es noch weitere Berichte aus Kolumbien: http://www.uwr-malsch.de/

Youtube Playlist: https://www.youtube.com/playlist?list=PLR0vO0s0Bw_gjKaFUS0lTAA4uSCpQG29o