Unter diesem Motto stand sprichwörtlich der heutige Tag, denn spätestens zum Abendessen ist auch dem letzten bewusst, dass diese WM seines Gleichen suchen wird.

Frühstück im Hotel Boutique Karlo

Begonnen hatte alles wie gewohnt. Das Hotel Karlo, mit dessen Standort und Service Rüdiger Hüls einen Volltreffer gelandet hat, hat uns morgens erst einmal mit einem reichhaltigen Frühstück verwöhnt.
Während die Damen sich bereits mental und physisch auf ein weiteres Testspiel gegen eine kolumbianische Damenvereinsmannschaft vorbereiteten, hatten die Herren an diesem Tag komplett trainingsfrei und nutzen die Gelegenheit für eigenständige Erkundungstouren.

Man stelle sich vor, das Hotel Karlo liegt tatsächlich nur wenige Gehminuten von der offiziellen Wettkampfstätte entfernt. Das Trainingsbad zudem nur etwa einen knappen Kilometer direkt dahinter. Und wie es der Zufall will, läuft man zum Trainingsbad unmittelbar am Wettkampfbad vorbei. Das herbe dabei, das offizielle Wettkampfbad durfte aufgrund von Restarbeiten bisher weder trainiert noch besucht werden. Und dann plötzlich sehen die Damen von außen auf Ihrem Weg zum Training doch tatsächlich die Herren munter am Becken Fotos schießen. Eine spontane Extraführung ließ sich für sie einschieben. Selbstverständlich erhielten die Damen unmittelbar nach dem Trainingsspiel dieselbe Gelegenheit.

Das Wettkampfbecken aus sicht des Kellers

Das Wettkampfbecken aus sicht des Kellers – Foto (c) UWR German Women Team

Das Wettkampfbecken der Weltmeisterschaft in Kolumbien - Foto (c) T.Stanschus

Das Wettkampfbecken der Weltmeisterschaft in Kolumbien – Foto (c) T.Stanschus

Jahre lang träumte die Unterwasserrugby- Szene von einem eigens für unsere Sportart gebautes Becken. In Kolumbien scheint dieser Traum nun wahr geworden. Ein 4,50m tiefes Becken, 15m breit, etwa 18m lang. Und,…. Kein Sprungturm in Sicht. Dafür aber zahlreiche Tribünen und eine komplette Fensterfront im Keller – die bei dieser WM übrigens als VIP Lounge geplant war.

Jedoch hat sich hier bereits CMAS UWR Präsident Rüdiger Hüls dagegen ausgesprochen, und wünscht diesen Bereich mindestens auch für die Spieler und Trainer zu öffnen.

Zu den idealen Maßen und den Fenstern gesellen sich zudem Markierungen für die Auslinie, sowie Mittelpunkt und 3m- Abstand- zur- Wand hinzu.

Eine Tribüne direkt im Auswechselbereich ist nur für offizielle Reserviert.

Zudem ist geplant eine Leinwand hinter dem Schiedsrichtertisch zu platzieren, damit die Zuschauer nicht nur das Geschehen über, sondern auch gleichzeitig unter Wasser verfolgen können.

Zu der Spielarea, wurde auch ein eigener Presse- und Athletenbereich vorgestellt.

Klar dass bei dieser Rundführung selbst der Kurzausflug der Herren zur Jesus Statue auf einer großen Aussichtsplattform eher zur Nebenhighlight wurde.

Alles in allem darf man sagen, dass die deutschen Mannschaften in Cali ideale Bedingungen vorfinden. Um dieses zu unterstreichen, muss man den gut ausgestatteten Konferenzraum im Hotel, die guter Verpflegung und sogar das extra für uns zur Sicherheit vor dem Hotel abgestellte Polizeiaufgebot hervorheben. Ja tatsächlich steht der deutschen Mannschaft zwei Polizisten zur Verfügung die anbieten uns auf Ausflügen zu begleiten. Auch wenn wir weder bei unseren Spaziergängen und Erkundungstouren nicht das Gefühl hatten uns unsicher zu fühlen, zeigt diese Maßnahme der Stadt Cali doch noch einmal wie bedeutend diese Weltmeisterschaft für sie ist.

Polizisten der Deutschen Nationalmannschaft - Foto (c) UWR German Women Team

Polizisten der Deutschen Nationalmannschaft – Foto (c) UWR German Women Team

Wir freuen uns schon erwartungsvoll auf den Sonntag, wenn dann endlich die offiziellen Trainings im Wettkampfbad stattfinden.

Anekdoten:

  • Heute haben wir die USA kennen gelernt. Ein motivierter Haufen mit dem klaren Ziel in ihrer Gruppe nicht letzter zu werden. Es sind 12 Spieler aus New Jersey und drei aus anderen Teams. Das New Jersey Team besteht übrigens überwiegend aus Kolumbianischen Ex- Spielern die in die USA gezogen sind. Sie haben derzeit dreimal die Woche Training und nach Aussagen von Daniel (einem USA Spieler) ist die Trainingssprache oft sogar spanisch.
  • Die kolumbianischen Damen spielen häufig mit einer Art Sturmhaube. Dabei wird das gesamte Gesicht außer Augen und Mund verdeckt. Das dient dazu, nicht zu viel Sonne abzubekommen. Zu braune Haut wird in Kolumbien nicht als Schönheitsideal gewertet.
  • Der Spielplan wurde geändert. Die Herren sind dabei direkt betroffen. Im Halbfinale wartet nun nicht mehr ein Gegner aus Gruppe B sondern aus Gruppe D. Die Herren haben sich aber dagegen entschieden einen Protest auszusprechen. „Wir wollen Weltmeister werden, da müssen wir alle schlagen“, kommentierte Sven Hoffbauer bei der Mannschaftsbesprechung den Sachverhalt.
Testspiel gegen local Team - Foto (c) T.Stanschus

Testspiel gegen local Team – Foto (c) T.Stanschus

Torsten Stanschus, Delegationsleiter des VDST-Teams

 

 

Mehr über die WM15 in Cali


Spielplan von der Weltmeisterschaft:  http://www.uwr-blog.eu/unterwasser-rugby-weltmeisterschaft-2015-in-kolumbien/

Weitere Berichte von der Nationalmannschaft: http://www.uwr-blog.eu/tag/tagebuch-cali/

Auch auf der Seite vom TSV Malsch gibt es noch weitere Berichte aus Kolumbien: http://www.uwr-malsch.de/